Und doch, wenn du lange gegangen bist, bleibt das Wunder nicht aus.
Hilde Domin
Das Labyrinth
Bei der Entstehung eines Labyrinths war man im Mittelalter nahe dran am Pilgerweg. Viele Menschen konnten es sich zur damaligen Zeit nicht leisten, lange dem eigenen Zuhause fern zu bleiben. So entstanden in vielen mittelalterlichen Kirchen, gerade in Frankreich und Italien, Fußboden-Labyrinthe, die heute noch große Beachtung finden.
Das Logo meiner Homepage, habe ich selbst gestaltet. Eine goldene Kordel wurde auf die Vorlage eines modernen Labyrinths befestigt und anschließend mit Wüstensand ausgefüllt. Eine Bildbearbeitung diente als Herstellung der Grafik. Doch wie ist der Stein aus der Wüste am Eingang dieses Labyrinths hingekommen? Wer hat ihn dort platziert? Ich staune darüber und gehe in Gedanken mit diesem Stein durch die verschlungenen Wege.
Das Labyrinth ist das All und die Welt, der Schoß der Mutter Erde und das Leben des Menschen, die Windungen des Hirns, die Pilgerfahrt, die Reise, der Tod und die Wiedergeburt, der Weg zu uns selbst und der Weg zu Gott. Ein Symbol unseres Lebensweges. Kein Weg verläuft gerade. Wenn ich so ein Labyrinth betrete, habe ich das Ziel bereits vor Augen. Doch es gibt da Wendungen, Kurven und unübersichtliche Strecken. Es gibt, anders als beim Irrgarten, keine Sackgassen und Weggabelungen. Wenn ich mich ins Labyrinth begebe, weiß ich, dass ich ankomme und von der Mitte wieder zurück in den Alltag gehen kann.
Ein sehr schönes Buchenhain-Labyrinth ist in Drolshagen im Sauerland zu finden.
https://www.drolshagen-marketing.de/de/sehenswurdigkeiten/das-labyrinth
Unter www.begehbare-labyrinthe.de findet man deutschlandweit Inspirationen.